Dogwalker werden: Berufsbild & Voraussetzungen

Inhaltsangabe

Mit Hunden Gassi gehen und damit Geld verdienen -
hier liest Du alles über Aufgaben, Voraussetzungen und den Alltag als Dogwalker.

Mit Hunden spazieren gehen und dafür Geld bekommen – das klingt nach einem Traumberuf und leicht verdientem Geld. Tatsächlich steckt aber viel mehr dahinter, wenn Du von diesem Job leben möchtest. Was alles zu bedenken ist, damit Du mit dem Dogwalking so glücklich wirst, wie Du es Dir wünschst, habe ich Dir auf den folgenden Seiten zusammengestellt.

Das Berufsbild Dogwalker

Das Tätigkeitsfeld des Dogwalkers fällt in den Bereich der Hundebetreuung. Die Hundebetreuung ist das einzige Berufsfeld in der Branche Hund, in dem Du tatsächlich (fast) nur mit Hunden arbeitest und nicht mit Menschen. Viele machen sich genau deswegen in der Branche Hund selbstständig – nur in der Hundebetreuung ist dieser Wunsch auch tatsächlich erfüllt.

Als Dogwalker erfüllst Du ein wichtiges Bedürfnis von Hundebesitzern: Im Alltag haben sie in der Regel zu wenig Zeit für ihren Hund. Manche Hunde können nicht mehrere Stunden am Stück zuhause alleine bleiben. Und ganz oft ist es so, dass Menschen einfach nicht wollen, dass ihre Hunde so lange zu Hause bleiben, während sie selbst arbeiten. Hier kommt professionelle Hundebetreuung ins Spiel und ermöglicht auch Menschen mit Beruf und zeitlicher Auslastung, einen Hund zu halten. Inzwischen ist es so, dass auch ohne diese zeitliche Einschränkung Dogwalker für den eigenen Hund gebucht werden – einfach, damit der Hund Kontakt zu anderen Hunden und eine schöne Zeit hat. Das ist für dieses Berufsfeld natürlich eine sehr positive Entwicklung.

Der Arbeitsalltag als Dogwalker

Als Dogwalker holst Du entweder mit einem eigenen Schlüssel zur Wohnung Deines Kunden die Hunde morgens in ihrem eigenen Zuhause ab oder lässt sie Dir von Deinem Kunden bis zu einer gewissen Uhrzeit bringen. Geläufiger ist es beim Dogwalker, dass die Hunde von Dir abgeholt werden oder vom Besitzer vor ihrer Haustür zu Deinem Auto gebracht werden. Wenn alle Hunde eingesammelt sind, fährst Du an einen Ort Deiner Wahl und gehst dort mit den Hunden spazieren. In der Regel dauern diese Spaziergänge zwischen ein und 2,5 Stunden. Danach bringst Du die Hunde nach und nach wieder nach Hause. Somit investierst Du für eine Dogwalking-Runde 2,5 bis 4 Stunden, je nachdem in welchem Radius Du die Hunde abholst. Ob die Hunde dabei angeleint oder freilaufen können dürfen, hängt von den rechtlichen Rahmenbedingungen in Deiner Region ab (oder auch saisonal: Brut- und Setzzeit), insbesondere aber davon, wie gut der Erziehungsstand der Hunde ist und wie gut Du Deine Gruppe trainiert hast, mit Dir „gesittet“ spazieren zu gehen.

Üblicherweise arbeitest Du als Dogwalker an den ganz normalen Werktagen Montag bis Freitag, eben genau die Tage, an denen Deine Kunden tagsüber keine Zeit für ihren Hund haben. Deine Unterstützung wird am Vormittag und Mittags benötigt, da ab dem Nachmittag die Kunden selbst wieder zu Hause sind und sich um ihren Hund kümmern können. Einige Dogwalker realisieren pro Werktag zwei Gassirunden mit verschiedenen Hundegruppen um ein gutes Einkommen zu sichern. Die Erfahrung zeigt, dass dies jedoch nach einigen Monaten oder Jahren als sehr anstrengend empfunden wird.

Oft ist es so, dass nicht jeder Hund an allen fünf Werktagen von Dir betreut wird. Das bedeutet, dass Deine Hundegruppe wahrscheinlich jeden Tag ein bisschen anders zusammengesetzt ist, was sowohl an die einzelnen Hunde als auch an Dich als Hunde Gruppenführer ein hoher Anspruch ist.

Wie wird man Dogwalker?

Es gibt nicht DAS EINE Vorgehen, um in diesem Bereich Fuß zu fassen. Dogwalking ist kein klassischer Lehr- oder Ausbildungsberuf und viele finden ihren eigenen Weg, um Dogwalker zu werden. Mit der steigenden Beliebtheit des Berufs in den letzten Jahren sind jedoch auch zahlreiche neue Ausbildungsmöglichkeiten von verschiedenen Institutionen entstanden. Eine Ausbildung zum Dogwalker ist zwar nicht verpflichtend, aber grundsätzlich empfehlenswert, um Deine fachliche Kompetenz zu belegen und den Anforderungen dieses verantwortungsvollen Berufs gerecht zu werden.

Kommen wir nun zu den Voraussetzungen, um Dogwalker zu werden.

Behördliche und rechtliche Voraussetzungen, um Dogwalker zu werden:
„Der 11er“, Gewerbe, Zertifikate & Co.

Um als professioneller Dogwalker selbständig zu sein, gibt es zwei Seiten zu beachten:
Du meldest
1) eine Selbständigkeit an und
2) arbeitest mit Hunden.

An Punkt 1 sind verschiedene Behörden interessiert, zu Punkt 2 gibt es die aktuelle Rechtslage / Gesetzeslage zu beachten (und auch bei der ist wieder eine Behörde involviert, ist ja klar). Im Folgenden findest Du alle relevanten Schritte für Dich aufgelistet.

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1. Behördliche Voraussetzungen für Selbständige: Anmeldung beim Gewerbeamt, Finanzamt und Krankenkasse

Wie bei jeder Selbständigkeit gilt es, diese anzumelden.
Als Dogwalker hast Du ein Gewerbe, die empfehlenswerte Rechtsform ist in den allermeisten Fällen „Einzelunternehmer“. Dies meldest Du bei Deiner Gemeinde (Gewerbeamt) an. Außerdem meldest Du Deine Tätigkeit beim Finanzamt an und erhältst eine Steuernummer für Deine gewerbliche Tätigkeit. Auch Deine Krankenkasse musst Du verpflichtend über die Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit informieren. Hierzu reicht eine Email. Deine Krankenkasse wird Dich informieren, welche weiteren Schritte nötig sind (z. B. Abgabe einer Umsatzprognose). Die letzte Behörde, die zu informieren ist, ist die Berufsgenossenschaft. Für Dich als Dogwalker ist die VBG (Verwaltungs-Berufsgenossenschaft) zuständig. Die Anmeldung erfolgt online über die Seite der VBG.

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Wenn Du mehr zu den einzelnen Behörden wissen möchtest und welche Rolle sie in Deiner Selbständigkeit spielen, kannst Du das in meinem Buch nachlesen:

2. Rechtliche / Gesetzliche Voraussetzungen für den Beruf Dogwalker: Paragraph 11 und Weiteres

Die Tätigkeit des Dogwalkers fällt in Deutschland nicht unter das Tierschutzgesetz (wenn wir mal von dem Umstand absehen, dass natürlich jeglicher Umgang mit dem Tier, auch als Privatperson, unter das Tierschutzgesetz fällt). Im deutschen Tierschutzgesetz ist lediglich die Hundebetreuung geregelt, die in „Einrichtungen“ (wie bspw. in einem Tierheim) stattfindet. Das trifft auf Hundetagesstätte und Hundepensionen zu. Da Du als Dogwalker jedoch mit den Hunden unterwegs bist, gilt dieser Paragraph (§11 Abs. 3 TSchG) für Dich nicht.

Folglich musst Du rein aus Gesetzessicht keinen Sachkunde-Nachweis erbringen, sondern kannst (nach den behördlichen Schritten unter Punkt 1) loslegen. Falls Du nicht nur mit den Hunden spazieren gehst, sondern sie danach auch zu Dir nach Hause nimmst und dort weiter betreust oder Dich auf einem von Dir gepachteten Gelände aufhältst, bist Du kein reiner Dogwalker mehr, sondern fällst auch in den Bereich der „Hundetagesstätte“. Dann ist eine Prüfung nach Paragraph 11 Absatz 3 Tierschutzgesetz für Dich zwingend nötig. Das bedeutet, dass Du Deine Sachkunde zum Hund nachweisen musst, bevor Du Hunde betreuen darfst.

Auch wenn Dogwalker also – abgesehen von regionalen Gesetzen – von der Gesetzeslage her keine Sachkundeprüfung ablegen müssen, um ihre Tätigkeit zu starten, ist es faktisch so, dass einige Veterinärämter auf Nachfrage einen Sachkundenachweis verlangen. Obwohl es (der breiten Meinung nach) keine gesetzliche Grundlage dafür gibt. Ob Du bei Deinem Veterinäramt nachfragst und evtl. schlafende Hunde weckst, musst Du nun also für Dich entscheiden. Tatsächlich könnte man solche Nachfragen natürlich anonym machen (z.B. telefonisch mit unterdrückter Nummer). Dann könnten die Hunde – was Deine Selbständigkeit angeht – theoretisch ja auch weiterschlafen.

Manche Bundesländer haben eigene Hundegesetze wie z.B. Berlin. Das gilt es in Erfahrung zu bringen und gegebenenfalls zu beachten. Im Berliner Hundegesetz ist festgeschrieben, dass gewerbsmäßig ohne Sachkunde-Prüfung nicht mehr als 4 Hunde ausgeführt werden dürfen. Im Umkehrschluss: Wenn Du mehr als 4 Hunde ausführen möchtest, wird eine Prüfung Deiner Sachkunde beim für Dich zuständigen Veterinäramt verlangt.

Um einen solchen Sachkundenachweis zu erbringen, musst Du nicht zwingend vorab eine Fortbildung absolvieren – wenn Du Dir das ohne Vorbereitung zutraust. Die meisten fühlen sich jedoch sicherer, wenn sie sich durch eine unterstützende Fortbildung zum Nachweis der Sachkunde vorbereiten. In der Regel besteht der Sachkundenachweis für Dogwalker aus dem Ausfüllen eines Multiple Choice Testes. Verlinkung zu Blogartikel dazu?

Du brauchst keine sonstigen Zertifikate, Diplome oder Nachweise. Aus Kundensicht kann dies bei der Entscheidung für einen Dogwalker überzeugend sein, rechtlich verpflichtet bist Du jedoch dazu nicht.

Eine weitere rechtliche Voraussetzung ist die Leinenpflicht im Wald zur Brut- und Setzzeit (üblicherweise zwischen März und Juli). Ob und wann dies in Deinem Bundesland zutrifft, kannst Du über Google herausfinden. Zu dieser Zeit müssen alle Hunde im Wald (eventuell auch in anderen Landschaftsgebieten) angeleint sein. In manchen Bundesländern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein gibt es eine generelle Leinenpflicht für Hunde im Wald.

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Weitere Voraussetzungen, um Dogwalker zu werden: Equipment, Auto und Persönlichkeit

Organisatorische Voraussetzungen

Eine der wichtigsten organisatorischen Voraussetzungen, um erfolgreich Dogwalker zu sein, ist Dein Auto, mit dem Du die Hunde transportierst. Du kannst Dir vorstellen, dass ab einer Zahl von vier Hunden ein normales Auto, das keinerlei professionelle Umbauten wie mehrere Hundeboxen hat, schwierig wird. Nicht nur was die Sicherheit und das Wohlbefinden (persönlicher Raum) der Hunde angeht, sondern auch Deine professionelle Wahrnehmung aus Kundensicht betreffend. Die Vergütung, die Du pro Tag Woche oder Monat von Deinen Kunden nimmst, ist relativ hoch und läppert sich zu einem ansehnlichen Betrag zusammen. Da erwarten Kunden Professionalität und nicht, dass ihr Hund in einer rostigen Privatkarre abgeholt wird. Im Zweifel entscheiden sich Kunden immer für den professionellen Dogwalker mit hochwertig wirkendem Auto und professionellem Innenausbau mit mehreren Hundeboxen. Solche Umbauten müssen ggf. vom TÜV abgenommen werden.
Davon abgesehen ist das der Punkt, den die meisten Dogwalker nach einiger Zeit bereuen: Ein Auto zu haben, in das sie immer wieder Geld für Reparaturen stecken müssen und das nicht verlässlich startet / funktioniert. Auch die Wahrnehmung Deiner Zuverlässigkeit beim Kunden wird einen großen Imageschaden bekommen, wenn Du die Betreuung immer wieder aufgrund der Unzuverlässigkeit Deines Autos absagen musst. Kein gutes Auto zu haben, ist eine der größten Stolperfallen beim Aufbau einer professionellen Dogwalking-Selbstständigkeit.

Du wirst auch einiges an Equipment anschaffen wie Schleppleinen u.ä.. Wetterfeste Kleidung und gutes Schuhwerk sind eine absolute Voraussetzung dafür, diesen Job gut ausführen zu können.

Dann gilt es für Dich herauszufinden, wo Du legal und gefahrlos mit einer größeren Hunde-Gruppe spazieren gehen kannst. Das ist nicht in allen Regionen einfach so möglich und gerade in Waldgebieten gilt es, diese gewerbliche Tätigkeit mit dem Förster / Jagdpächtern abzustimmen. Hier ist es Deine Pflicht, Dich vorab mit der Gemeinde auseinanderzusetzen, wo solche gewerblichen Spaziergänge zugelassen und möglich sind und welche weiteren Stellen Du zu fragen / informieren hast. In manchen Regionen gibt es ausgewiesene Hundeauslaufgebiete. Hier triffst Du natürlich vermehrt auf andere Hundehalter und ihre Hunde. Einige Dogwalker pachten ein eigenes, eingezäuntes Gelände und verbringen dort die meiste Zeit mit ihrer Hundegruppe (Achtung, dann fällst Du, wie oben erwähnt, eher in den Bereich Hundetagesstätte und hast zur Eröffnung andere rechtliche Auflagen).

Um Dein Unternehmen zu führen, brauchst Du irgendeine Art von „Office“. In der Regel ist das ein Laptop daheim am Schreibtisch und das reicht auch vollkommen aus.

Persönliche Voraussetzungen

  • Ausgeprägte „Lust auf Hunde“
  • Fachkenntnisse über Hunde (Rassen, Lerntheorie…) und das Führen von Hundegruppen
  • Souveränität im Umgang mit Hunden und in neuen und unvorhergesehenen Situationen
  • Verbindlicher, freundlicher Umgang mit Menschen
  • Vorausschauendes Denken: Sich anbahnende Gefahrensituationen frühzeitig und richtig einschätzen
  • Organisationsfähigkeiten für die zahllosen administrativen Vorgänge, die zur Unternehmensführung dazu gehören
  • Offenheit und Bereitschaft, unternehmerischen Themen wie die eigenen Finanzen, Buchhaltung, Marketing und Kundengewinnung zu verstehen und selbst umzusetzen (Nein, mach Dir da nichts vor: Da kommst Du nicht drumrum.)
  • Keine Angst vor Dreck (an Dir, an den Hunden, im Auto), schlechtem Wetter und nassen Hunden
  • Bewegungsfreude in der Natur bei jedem Wind und Wetter
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Versicherungen für Dogwalker

Eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen, ist aber eine absolute Voraussetzung für jede berufliche Tätigkeit mit Hunden, damit Du im Falle eines unschönen Vorfalls abgesichert bist. Nahezu jedem Dogwalker ist es schon passiert, das ein Hund ausbüxt, sei es für einen kurzen Moment oder „so richtig“, sprich mehrere Stunden. Passiert dem Hund in dem Moment etwas oder verursacht er einen personen- oder Sachschaden, bist Du – ohne dramatisch sein zu wollen – ruiniert. Schließe deshalb eine umfassende Berufshaftpflichtversicherung ab und spare da nicht an der falschen Stelle.

Weitere Versicherungen sind nicht unbedingt nötig. Viele Selbständige fühlen sich eine berufliche Rechtschutzversicherung gut abgesichert. Abklären kannst Du (z.B. in einem Telefonat mit Deiner Krankenkasse), inwieweit Du bei Unfällen abgesichert bist, die im Rahmen Deiner beruflichen Tätigkeit entstehen. Eine gesetzliche Unfallversicherung über die Berufsgenossenschaft, bei der Du Dich freiwillig versichern kannst, deckt Unfälle während der Ausübung Deines Berufs ab. Eine private Unfallversicherung deckt üblicherweise alle Unfälle ab, egal ob sie im beruflichen oder privaten Kontext geschehen. Berate Dich am besten mit einem (unabhängigen) Versicherungsberater, ob das für Dich sinnvoll ist.

Was verdient ein Dogwalker?

Dogwalking wird ja beschrieben als „Gassi gehen für Geld“. Wieviel Geld kriegt man denn jetzt nun dafür? 

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Positives und Kritisches, was es zum Job des Dogwalkers zu wissen gibt

Positives zum Beruf des Dogwalkers

Positiv ist für Viele hervorzuheben, dass der Job des Dogwalkers einer der wenigen Jobs ist, bei dem Du wenig mit Menschen und sehr sehr viel mit Hunden arbeitest. Du bist alleine mit den Hunden in der Natur unterwegs, was genau das ist, was viele Menschen wollen, die sich für diesen Beruf interessieren.

Besonders positiv ist es in allen Bereichen der Tagesbetreuung von Hunden, dass Du einmal gewonnene Kunden langfristig behältst. Wer sich dafür entschieden hat, Geld in die Betreuung seines Hundes zu investieren, macht dies regelmäßig, so dass Du im Gegensatz zu vielen anderen Berufen in der Hundebranche nicht so existenziell von regelmäßigem Marketing und an Neukunden-Akquise abhängig bist.

Kritisches zum Job des Dogwalkers

Dogwalker zu sein ist wohl einer der Berufe, die am meisten unterschätzt, ja sogar verklärt werden. Ich wünsche mir für Dich, dass Du unbedingt ein realistisches Bild dieses Berufs hast, bevor Du mit Aus- oder Fortbildungen dazu und Deiner Selbständigkeit loslegst. Deshalb lies Dir unbedingt den Absatz Praktika weiter unten durch und hole Dir den kostenlosen Einblick in den realen Alltag der Hundebetreuung.

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Ein paar wichtige Punkte zum Beruf des Dogwalkers zusammengefasst:
Es ist hoch anspruchsvoll, eine Gruppe „fremder“ Hunde in der Natur zu führen, wo es logischerweise zu Wild-Kontakten, Kontakten mit anderen Hunden, Menschen, Fahrradfahrern usw. kommt. Während des „Walkings“ bist Du mit Deiner Aufmerksamkeit durchgehend bei Deiner Hunde-Gruppe und hast in der Regel keine Zeit, die Natur zu genießen, nebenbei einen Podcast zu hören oder Deine Gedanken schweifen zu lassen. Der Job erfordert Deine volle Aufmerksamkeit, um vorausschauend zu sein und jegliche sich anbahnende Unstimmigkeiten innerhalb Deiner Hundegruppe auch unangenehme Situationen durch Außenkontakte (andere Hunde, Menschen, Fahrradfahrer, Wild) zu vermeiden.

Des Weiteren besteht Dein Alltag nicht nur aus Spazierengehen. Dir muss klar sein: Du verbringst wirklich viel Zeit im Auto (oft mehr als in der Natur). Das Abholen und Bringen der Hunde kann je nach Verkehrssituation (Stau) sehr viel Energie kosten. Bei schlechtem Wetter müssen die Hunde von Dir sauber gemacht werden, denn Du kannst keine völlig verdreckten Hunde bei Deinen Kunden abliefern. Dein Auto muss regelmäßig geputzt und gewartet werden, damit alles professionell läuft und wirkt. Es gibt also viele tägliche To Dos und Handgriffe neben dem eigentlichen Gassigehen, die anfallen.

Im Zusammenhang mit dem Job des Dogwalker wird vermutet, dass man genug Zeit für den eigenen Hund hat, weil dieser einfach mit auf die Spaziergänge kommt. Das kommt ehrlich gesagt ganz auf Deinen Hund an. Viele Hunde haben überhaupt keine Lust, mit anderen Hunden regelmäßig so viel Zeit zu verbringen, erst recht nicht im Auto auf engem Raum. Wenn Dein eigener Hund älter wird, ist dies auch keine geeignete Tagesbeschäftigung mehr für ihn. Manche Hunde finden andere Hunde extrem toll, entwickeln dann aber mit fortschreitendem Alter andere Vorlieben, so dass das Mitnehmen des eigenen Hundes auf einmal nicht mehr passt. Das gilt es zu bedenken und nicht zu glauben, dass man bei diesem Job dauerhaft perfekt Zeit mit dem eigenen Hund verbringen kann.

Der Job des Dogwalkers ist eine Dienstleistung, die von Deiner Arbeitsfähigkeit und Gesundheit abhängt. Sobald Du krank bist, gesundheitlich länger ausfällst oder einfach mal etwas kürzer treten möchtest (sei es aus persönlichen oder familiären Gründen), hat dies unmittelbar Einfluss auf Dein Einkommen. Dieser Punkt fühlt sich nicht sonderlich relevant ist an, wenn man jung und fit ist oder bisher wenig Kontakt mit Krankheiten hatte. Für jahrelang erfahrene Dogwalker ist dies jedoch oft ein Grund, sich irgendwann von ihrem ehemaligen Traumberuf zu lösen und einen anderen Job zu ergreifen.

Auch die Höhe des Einkommens eines Dogwalkers ist kritisch zu sehen. Du musst in Deinem Job – egal, welcher es ist – genug verdienen, um im Jetzt gut leben zu können, Dir einen Puffer für Unvorhergesehenes aufzubauen (Renovierungen an Haus/Wohnung, Reparaturen an Auto, Waschmaschine & Co, Tierarztkosten von Deinen Tieren und vieles mehr) und zusätzlich für Deine Rente vorzusorgen. Denn auch wenn Du in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlst (was Du als Dogwalker nicht verpflichtend musst, es aber freiwillig tun kannst), reicht dies natürlich in keinster Weise für einen entspannten Ruhestand. Du musst als Selbständige von Anfang an jeden Monat Geld für Deine Rente beiseitelegen/investieren, um Altersarmut zu vermeiden.

Und schließlich: Von einem Dogwalking-Business zu leben, bedeutet, ein Unternehmen aufzubauen. Dazu gehört ein Grundverständnis von den Finanzen eines Unternehmens, Buchhaltung, Marketing und Kundengewinnung. Es gibt zahllose administrative Vorgänge, die zu Deinem Alltag gehören, denn Du bist gesetzlich verpflichtet, Dein Unternehmen korrekt zu führen und insbesondere alle Zahlungsströme lückenlos und transparent zu dokumentieren. Ein Dogwalker sagte nach ein paar Jahren Berufserfahrung mal zu mir: „Ich hätte nie gedacht, was da alles an Administration und Arbeiten Zuhause dranhängt. Wie viele Stunden ich da am Schreibtisch sitzen muss: Emails checken, Rechnungen schreiben, Buchhaltung, Telefonate führen, Absprache mit Kunden, Marketing machen…. Dabei wollte ich doch einfach nur mit Hunden spazieren gehen!“
Welcher Rattenschanz an administrativen / unternehmerischen Tätigkeiten zum eigentlichen Berufsalltag dazugehört, wird von startenden Dogwalkern üblicherweise weit unterschätzt.

Hat der Beruf Dogwalker Zukunft?

Definitiv ja.
Und zwar aus zwei Gründen:

  1. Die Beliebtheit von Haustieren in Deutschland ist ungebrochen und sogar steigend. Fast jeder zweite Haushalt in Deutschland hält mindestens ein Haustier. Gleich nach der Katze ist der Hund das beliebteste Haustier der Deutschen. Soll heißen: Es gibt genug Kundschaft für Deine Dienstleistung.
  2. Die Dienstleistung wird geschätzt und immer anerkannter. Warum?
    Die Rolle des Hundes entwickelt sich immer mehr zum vollwertigen Familienmitglied. Es wird sich um das Wohlergehen des eigenen Hundes gekümmert wie nie zuvor – und dieser Trend wird sich stärker ausbreiten. Den Hund stundenlang alleine Zuhause zu lassen ist für die meisten Hundehalter keine Option. Wie oben erwähnt berichten Dogwalker inzwischen, dass immer mehr Kunden ihre Dienste beanspruchen, obwohl sie (z.B. durch Homeoffice) Zuhause sind und der Hund gar nicht alleine bleiben muss. Jedoch wird darauf geachtet, dass der Hund artgerecht ausgelastet wird und glücklich ist. Ein Dogwalker bietet regelmäßigen Kontakt zu anderen Hunden, so dass der Hund „Quality time mit seinen Hundekumpels“ hat, und ermöglicht abwechslungsreiche Ausflüge in der Natur. Nach Hause kommt dann ein fröhlicher, müder Hund voller Erlebnisse, der zufrieden in seinem Körbchen schlummert. Was wünscht sich die liebende Hundemama oder der liebende Hundepapa mehr?

Praktika und Schulterblick als Dogwalker, um den Alltag kennenzulernen

Egal, für welchen Beruf Du Dich interessierst: Ich würde Dir immer empfehlen vorab mehrere Praktika zu machen. Praktika, die Minimum mehrere Tage gerne 2 Wochen dauern und Praktika bei unterschiedlichen Personen oder Einrichtungen, damit Du verschiedene Unternehmen, Herangehensweisen, Meinungen und Erfahrungen kennenlernst.

Als ich den Gedanken hatte, mich in der Hundebranche selbstständig zu machen, wollte ich eine Hundetagesstätte in Berlin eröffnen. Ich habe ein eintägiges Praktikum in der ältesten Hundepension Deutschlands gemacht, saß mit den Betreibern bei sonnigen 22 Grad und einem lauen Lüftchen im Schatten und habe mir ihre Erfahrungen und Geschichten angehört. Danach war ich mehr als begeistert und voller Tatendrang, meine eigene Hundetagesstätte zu eröffnen. Dann habe ich ein zweiwöchiges Praktikum in einer Hundetagesstätte in Hamburg gemacht und aktiv im Alltag mitgearbeitet, um etwas Erfahrung zu sammeln und zu wissen, was alles zu beachten ist („dafür entschieden“ hatte ich mich ja schon). Am dritten Tag war mir klar: Niemals im Leben werde ich so etwas betreiben wollen. Während sich der kurze eintägige Eindruck wie eine Bestätigung meiner romantischen Vorstellung angefühlt hat, hat mich das echte Mitarbeiten im realen Alltag auf den Boden der Tatsachen gebracht und (im absolut positiven Sinne!) desillusioniert.

Ich weiß, dass es weh tun kann, wenn der eigene Traum sich als Luftschloss entpuppt und platzt. Mach Dir aber bitte nichts vor und verschließe die Augen vor den vielleicht nicht ganz so rosaroten Seiten des Jobs. Tauche ein in den realen Alltag von Dogwalkern, u die schönen und die nicht so schönen Seiten zu erleben.
Es gibt einige Kollegen in Deutschland, die ein Praktikum oder einen Schulterblick anbieten. Dafür nehmen viele, völlig zu Recht, eine Vergütung. Deine eigene Klarheit sollte Dir das wert sein. Und vielleicht schützt Dich genau das vor sehr viel höheren Investitionen, die Du sonst (blauäugig) für eine Ausbildung, Fortbildungen und ein Auto getätigt hättest.
Es hat sich auch gezeigt, dass viele Dogwalker bereitwillig Einblick in ihren Alltag geben, wenn Du sie einfach fragst. Wenn Du hier bei Dogwalker anfragst, die nicht in Deiner Region tätig sind, hast Du sehr viel größere Chancen, weil Du keine zukünftige Konkurrenz bist, sondern „nur“ eine angehende Kollegin.

In unserer Stellenbörse kannst Du nachschauen, welche Möglichkeiten es für ein Praktikum oder einen Schulterblick als Dogwalker gibt.

Der Blick hinter die Kulissen: So ist es wirklich, Dogwalker zu sein.

Du kannst direkt damit starten, Dir einen realen Einblick vom Alltag eines Dogwalkers zu machen. Ich habe mit vielen erfahrenen Kollegen ein Training zusammengestellt, dass Dir einen großartigen Rundum-Einblick inkl. Tipps von erfahrenen Profis zusammenstellt.

Hier kannst Du Dir den kostenlosen Zugang zu dem Training holen: 

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Hi, ich bin Tina

und unterstütze Dich mit Freude dabei, Dir ein richtig gut laufendes Hundeunternehmen aufzubauen. 

Ausgebildete Hundetrainerin, zertifizierte Coach und Diplom-Betriebswirtin mit acht Jahren Erfahrung in der Wirtschaft: Hier  bekommst Du die perfekte Kombi an Wissen und Erfahrung für Dein erfolgreiches Business. 

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