Deine Steuern und Finanzen sind für Deine Selbständigkeit eine elementar wichtige und vertrauensvolle Angelegenheit.
Deshalb ist es ebenso wichtig, dass der Mensch, der Dich zu diesen Themen begleitet, ideal zu Dir passt. Aus meiner Sicht ist die Steuerberaterin die wichtigste Expertin, die Du als Begleitung für eine gut funktionierende Selbständigkeit an Deiner Seite brauchst.
Mit einer guten Steuerberaterin* kannst Du bei einigen Themen viel beruhigter schlafen (und viel beruhigter selbständig sein):
*Ich nutze in meinen Artikeln verstärkt die weibliche Form, da ich die letzten Jahrzehnte meines Lebens verstärkt die männliche Form genutzt habe. 😊
Angesprochen sollen sich natürlich alle Menschen fühlen.
Zum letzten Punkt „Nachzahlungen und Vorauszahlungen“ gibt es ein perfekt passendes Live-Training, damit Dich so etwas nicht unvorbereitet trifft. Dieses Training ist absolutes Basis-Wissen für jeden Selbständigen.
Wenn Du noch auf der Suche nach einer zu Dir passenden Steuerberaterin bist, habe ich hier einige Tipps für Dich, um die Expertin zu finden, die wirklich zu Dir passt.
1. Was das Wichtigste ist: Fachkompetenz und persönliche Passung
Bei der Auswahl der passenden Steuerberaterin ist es exakt so wie bei der Suche nach der richtigen Hundetrainerin:
Sie muss fachlich richtig richtig gut sein und es muss menschlich einfach supergut passen.
Beides ist extrem wichtig.
Und alles andere ist zweitrangig: Wo der Mensch sitzt (in Deiner Nähe oder weit entfernt), wie er oder sie aussieht, Männlein oder Weiblein (außer natürlich, Du hast da Präferenzen).
Schauen wir uns zunächst einmal die persönliche Passung an:
Die Steuerberaterin übernimmt eine SEHR wichtige Rolle in Deinem Unternehmen. Demnach solltest Du ein wirklich gutes Gefühl in der Zusammenarbeit mit ihr haben und Dich ihr anvertrauen können und wollen.
Dafür ist wichtig, dass
- Du Dich bei ihr gut aufgehoben und wohlfühlst.
- Du ihre Sprache verstehst.
- Deine Fragen beantwortet werden – und zwar so, dass Du keine Fragezeichen mehr im Kopf hast.
- Du keine Vorbehalte hast, noch einmal (oder auch mehrfach) nachzuhaken, falls Du etwas nicht verstanden hast.
- Du Deine Unternehmensideen mit diesem Menschen teilen möchtest, weil nur so eine richtig gute Beratung stattfinden kann.
Die persönliche Passung ist das A und O in dieser wichtigen Zusammenarbeit. Deshalb nehmen wir sie als ersten Gedanken bei allen weiteren Überlegungen mit.
Zur Fachkompetenz kommen wir bei Punkt 4.
2. Vor Ort oder virtuell – wie willst Du mit Deiner Steuerberaterin arbeiten?
Dann ist es wichtig, dass Du Dir einmal bewusst Gedanken darüber machst, ob Dir persönliche Treffen vor Ort wirklich so wichtig sind, wie es bei dem Thema auf den ersten Blick oft den Anschein hat.
Natürlich würden wir uns am liebsten persönlich mit anderen Menschen zusammensetzen, wenn wir wichtige Themen besprechen.
Es ist jedoch überhaupt nicht notwendig, dass die Steuerberaterin aus Deiner Nähe kommt. Alles, was es zu besprechen gibt, kann man ganz leicht per Telefon, Skype oder Zoom erörtern. Und es gibt auch ganz wunderbare Tools, die einen sicheren Datentransfer ermöglichen. Sogar digitale Unterschriften sind heutzutage möglich, auch bei so wichtigen und rechtlich verbindlichen Dokumenten wie einer Steuerklärung (hab‘ ich selbst schon gemacht – funktioniert einwandfrei 😊).
Möglicherweise gibt es da, wo Du wohnst, weniger Wahlmöglichkeiten, da die Anzahl an Steuerberatern in Deiner Gegend begrenzt ist. Dann nimm auf keinen Fall jemanden, bloß weil er oder sie die beste Wahl von dem ist, was vor Ort da ist. No way!
Machst Du bei Deinem Beziehungspartner ja (hoffentlich) auch nicht…
Du suchst den Menschen, der wirklich zu Dir passt.
Ich habe die beiden Steuerberaterinnen, mit denen ich im Laufe meiner Selbständigkeit zusammengearbeitet habe, noch nie gesehen. Also, per Zoom natürlich schon, aber eben nicht physisch live. Das ist zwar schade, weil ich meine Steuerberaterin unheimlich mag und gerne mal einen Kaffee mit ihr trinken würde, ansonsten ist das aber völlig egal.
Die Qualität der Fachkompetenz und die Passung der persönlichen Wellenlänge sind das, was entscheidet. Nicht die Entfernung.
Genau so, wie Du Dir ja auch Deine Fachausbildung als Hundetrainer, Hunde-Physiotherapeut oder Dogwalkerin ausgesucht hast (hoffe ich doch zumindest 😊): Nicht die Ausbildung, die in Deiner Nähe ist, sondern die, die genau das trifft, was Du lernen und wie Du zukünftig arbeiten möchtest.
3. Wo findest Du Deine Steuerberaterin?
Wenn Du weißt, ob Du online oder vor Ort nach Deiner Steuerberaterin suchen möchtest, gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Beraterin zu finden:
Höre Dich in Deinem beruflichen Netzwerk um und frage bei anderen Selbständigen nach.
Gegebenenfalls fragst Du jemanden, der in der gleichen Branche arbeitet wie Du. Bei Menschen, die ähnliche Ansichten (Werte) haben und auch vom Business her ähnlich aufgestellt sind, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass deren Steuerberaterin auch zu Dir passt. Zudem ist es wahrscheinlicher, dass eine Steuerberaterin, die schon Kunden in der Hundebranche hat, weiterhin offen für diese Branche ist.
Du kannst Empfehlungen innerhalb Deines privaten Netzwerks (Familie und Freundeskreis) erfragen.
Das kann aber etwas schwierig sein, da es im privaten Bereich um ganz andere Themen und Schwerpunkte in der Steuerberatung geht. Wenn Deine Familie oder Deine Bekannten nicht ebenfalls selbständig sind, helfen Dir die Empfehlungen bei Deiner Suche vielleicht nicht so gut weiter. Suche Dir am besten eine Steuerberaterin, die sich im Unternehmensbereich bzw. mit der Selbständigkeit gut auskennt.
Nutze Suchmaschinen wie Google.
Hier kannst Du sowohl Steuerberaterinnen aus Deiner Umgebung als auch solche finden, die für eine Online-Zusammenarbeit in Frage kommen. Die Google-Bewertungen helfen bei einer ersten Einordnung – verlasse Dich aber nicht vollkommen darauf. Auch eine Steuerberaterin ohne Google-Bewertungen kann genau die Richtige sein. Vielleicht hat sie an diese Marketing-Instrument einfach bisher keine Gedanken verschwendet. 😊
Die einzelnen Steuerberaterkammern bieten Suchservices an.
Du kannst über deren Seite nach Beraterinnen suchen.
Schaue Dir die Webseiten der Personen an, die in Frage kommen, und hör auf Dein Bauchgefühl, mit welchem Außenauftritt Du Dich wohlfühlst. Schau Dir Bilder der Person an wie auch ihre Texte und entwickle einen ersten Eindruck, der Dir hilft einzuordnen, ob diese Person zu Dir passen könnte oder nicht. Vielleicht findest Du weitere Informationen auf Facebook oder Instagram, die das Bild vervollständigen können.
4. Kontakt herstellen
Im nächsten Schritt nimmst Du zu den Steuerberatern Kontakt auf, die Dir passend erscheinen.
Erkundige Dich nach einem Kennenlern-Termin. Ich empfehle Dir dringend, mehrere Kennenlern-Termine mit verschiedenen Personen zu vereinbaren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wer zu Dir passt. Das wirst Du erst so richtig einordnen können, wenn Du mehrere Gespräche geführt hast.
Profi-Tipp:
Bereite Dich auf den Kennenlerntermin vor und überlege Dir vier bis fünf Fragen, die Du in allen Gesprächen exakt gleich stellen kannst. Du bekommst so einen direkten Vergleich, wie die verschiedenen Personen etwas erklären und kannst einschätzen, ob Du die Erklärungen verstehst und ob die Kommunikation zwischen Euch funktioniert.
Du kannst zum Beispiel Fragen zu folgenden Themen stellen:
- Umsatzsteuerpflicht/
Kleinunternehmerregelung - Dauerfristverlängerung
- Nachzahlungen und Vorauszahlungen
- Was man als Hundetrainerin als Betriebskosten absetzen kann
- Bester Zeitpunkt, wann man die Steuererklärung im Jahr abgeben sollte
Wenn Du Dich zu den Themen fit machen möchtest, schau Dir diesen Leitfaden zu den Finanzgrundlagen an.
Nimm Dir für diese Kennenlern-Phase wirklich Zeit. Wenn Du Dir ein neues Auto kaufen möchtest, informierst Du Dich vorher ja auch ausgiebig: Du schaust Dir verschiedene Modelle und Ausführungen an, fährst das Auto Probe, Du lässt Dich beraten und Du holst Dir Meinungen von anderen Menschen ein. Schließlich willst Du mit Deinem neuen Auto bestenfalls jahrelang richtig glücklich sein – da sollte es schon richtig gut zu Dir und Deinen Alltagsbedürfnissen passen.
Mit Deiner Steuerberaterin ist es ganz genauso: Auch hier soll es über viele Jahre hinweg supergut zwischen Euch funktionieren. Kürz deshalb die „Auswahlphase“ nicht ab. Investiere in die Suche so viel Zeit, wie eben nötig ist, bis Du wirklich den für Dich passenden Menschen gefunden hast.
WICHTIG:
Nicht, dass Du mit falschen Erwartungen in diese Kennenlern-Gespräche gehst: Die Steuerberaterin darf Dich in diesen Gesprächen nicht beraten. Eine kostenfreie Erstberatung ist laut Gesetz untersagt.
Der erste Termin soll aber auch gar nicht die Funktion haben, die Sach-/Fachkompetenz des Steuerberaters in einer Beratung zu „überprüfen“. (Jetzt kommen wir zum Thema Fachkompetenz aus Punkt 1.)
Dir als Laie ist es nämlich kaum möglich, eine solche Fachkompetenz-Überprüfung vorzunehmen.
Dadurch, dass Du mehrere Gespräche mit verschiedenen Menschen führst, wirst Du auch zu diesem Thema einen Eindruck bekommen. Der kann aber ehrlich gesagt auch nur Dein Bauchgefühl sein, denn… wie genau möchtest Du die Fachkompetenz prüfen?
Du bist halt keine Expertin auf dem Gebiet.
Natürlich könntest Du Dir aus unserer Club-Bibliothek die Liste „Was Du als Hundeunternehmer absetzen kannst“ downloaden und sie mitnehmen und quasi ein wenig testen mit Fragen wie „Könnte ich xy absetzen?“
Wenn Deine Gesprächspartnerin „nein“ sagt und auf unserer Liste „ja“ steht, könntest Du da ein wenig nachbohren. Vielleicht hat die Steuerberaterin aber in Deinem speziellen Fall Recht mit ihrem „nein“ (unsere Listen können ja lediglich den generischen Fall abbilden und nur ein Leitfaden sein). Dann sollte sie es natürlich so erklären können, dass Dir ihre Antwort vollkommen einleuchtend ist (siehe Punkt 1).
Aber selbst wenn die Steuerberaterin ihre Aussage korrigieren sollte, sagt das nichts darüber aus, dass sie nicht gut in ihrem Job ist. Wenn ihr die Hundebranche neu ist, muss sie sich schließlich auch erst einmal hineindenken – so wie Du das bei einer Hunderasse, mit der Du noch nie gearbeitet hast, ja auch darfst.
Du siehst: Mit der Fachkompetenz ist das so eine Sache. Und letztendlich trifft auch hier dasselbe zu wie für eine Hundehaltern, die eine Hundetrainerin sucht: Man muss es einfach ausprobieren, ob es klappt.
Das ist zwar ein wenig unbefriedigend, weil es hier schließlich um Deine Finanzen, um das Fundament Deiner Selbständigkeit geht. Aber im Grunde geht es nicht anders.
Wenn Du jedoch die eingehenden Kennenlerngespräche mit mehreren Menschen führst, wirst Du Deinem Bauchgefühl durchaus vertrauen können, da bin ich ganz sicher.
Und zu Deiner Beruhigung: Die Berufszulassungsprüfung zur Steuerberaterin ist sehr schwer. Man kann tatsächlich davon ausgehen, dass nur diejenigen bestehen, die ein gutes steuerliches Wissen mitbringen.
Du kannst somit voraussetzen, dass diejenigen, die den Titel Steuerberater*in tragen, ein gutes Fachwissen haben, und somit eine grundlegende Sachkenntnis voraussetzen.
Zudem unterliegen Steuerberater*innen einer extrem strengen Haftung, sodass sie auch großes Interesse daran haben, ihre Arbeit ordnungsgemäß zu machen.
5. Muss sich die Steuerberaterin in der Hundebranche auskennen?
Wie bisher ein, zwei Mal am Rande erwähnt 😊 ist ja das Wichtigste, dass…. na? Den Satz kannst Du nun selbst vollenden, oder? 😊
Das Wichtigste ist, dass Dein Bauchgefühl und die persönliche Ebene stimmen.
Wenn die Steuerberaterin noch keine Erfahrungen in der Hundebranche hat, ist das erstmal nicht schlimm. Wichtig ist, dass sie bereit ist, sich in neue Sachverhalte hineinzudenken und sich mit Deinem Unternehmen auseinanderzusetzen.
Du und Dein Hundeunternehmen brauchen eine Steuerberaterin, die Interesse und Neugier an dem Thema Hund hat und auch mit kleinen Unternehmen zusammenarbeiten möchte. Wenn Du in dem Kennenlerngespräch feststellst, dass diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, ist sie wahrscheinlich nicht die richtige Person für Dich.
Die Erfahrung zeigt übrigens, dass eher große Steuerkanzleien an kleinen Unternehmen (und das sind üblicherweise alle in der Hundebranche) eher wenig Interesse haben, da sie oft andere Kunden mit mehreren Millionen Umsätzen betreuen. Da kann es schneller passieren, dass man als kleiner Unternehmer mit fünfstelligen, wenn Du gut etabliert bist auch sechsstelligen Umsätzen hinten runter fällt oder zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Erfahrungsgemäß fährst Du besser mit kleinen Kanzleien mit wenigen Angestellten oder solo-selbständigen Steuerberatern, die sich bewusst auf Dich und Dein Business einlassen.
Profi-Tipp:
Besprich im Kennenlerngespräch auch genau diesen Punkt: Was sind die Umsätze, mit denen Du im Aufbau Deiner Selbständigkeit rechnest und wenn sie gut läuft. Und dann stell ganz offen die frage, ob die Steuerberaterin denn tatsächlich dauerhaft Lust hat, einen Selbständigen mit diesen Umsätzen zu begleiten.
(Wenn Du Hilfe brauchst, um deinen Umsatz zu berechnen, nutze gerne den Input „Preis- und Umsatzkalkulation“ – klick hier).
So, meine Liebe, mein Lieber.
Nun hast Du einige Anhaltspunkte, die Dir bei Deiner Suche helfen. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du genau die Steuerberaterin findest, die perfekt zu Dir und Deinem Unternehmen passt und mit der Du Dich richtig wohlfühlst.
Dennoch ist ganz wichtig, dass Du Dir bewusst machst:
Am Ende hat nur ein Mensch die Verantwortung für Deine Finanzen.
Und das bist Du.
Niemand darf und niemand soll Dir diese Verantwortung abnehmen.
Genau wie Du die Verantwortung für Deine Gesundheit ja nicht blind an Deinen Arzt abgibst…
DU bist hier gefragt. Es geht um Dich und um Deine glückliche Existenz.
Das bedeutet: Auch wenn Du kein Zahlenjongleur und kein Finanzgenie werden sollst – Du MUSST zumindest die Grundprinzipien hinter den Finanzen Deiner Selbständigkeit verstanden haben. Also z.B.
– welche Steuern auf Dich zutreffen
– wie diese Steuerarten grundlegend funktionieren
– wann Du welcher Behörde welche Informationen zu geben hast und
– wann welche Zahlungen anstehen.
Zu all diesen Themen findest Du Hilfe im Hundeunternehmer-Club.
Hier sind zwei Trainings-Empfehlungen
Achtung Finanzfalle
Ein grundlegend wichtiges Thema für jede Selbständige.
Du wirst verstehen,
👍 warum es „Nachzahlungen“ und „Vorauszahlungen“ überhaupt gibt,
👍 wann sie anfallen,
👍 wie es zu dem Phänomen kommt, dass sich die Zahlungen zu extremer Höhe (weit im fünfstelligen Bereich) aufstapeln können und
👍 was Du zu tun hast, damit Dir das nicht passiert.
Inkl. Praxisbeispiel mit realistischen Zahlen, das Dir zeigt, wie sich Nachzahlungen und Vorauszahlungen zu verdammt hohen Beträgen aufstapeln können.
Wie viel muss ich verdienen?
"Wie viel muss ich verdienen, um am Ende Betrag x für mich zu haben?" ist ein super-verständliches Training, das Dir dabei hilft, zu verstehen und auszurechen, was von Deinem Umsatz ganz am Schluss für Dich übrig bleibt.
Mit Kalkulationstabelle und ausführlicher Erläuterung.
Hier ein paar Reaktionen der TeilnehmerInnen:
„Viiiieelen Dank Ihr beiden Lieben! Es war „berauschend“ bereichernd!“
„Vielen Dank Ihr beiden. Sehr aufschlussreich und super toll erklärt!“
„Ihr beiden habt das spektakulär „unspektakulär“ vorgetragen und erklärt.“
„Business for Dummies – Danke!“
Ich wünsche Dir von Herzen eine richtig gut laufende Selbständigkeit, die Dich rundum glücklich macht. Die Basis dafür sind sicher und gut aufgestellte Finanzen. Und ja – das bekommst Du hin. Du musst nur hinschauen… 🤗
Alle Liebe,
Deine Tina